Lieber Peter
Family Day!
Heute Sonntagmorgen zog ich als Mutter Richtung Bühlplatz, zusammen mit meinem Sohn. Er im Mannschafts-Tenue. Besammlung meines kleinen Sohnes und seiner Kollegen um 9.30 Uhr, Mannschaftsbild. Dann Sponsorenlauf. Im Vorfeld wurden Gotte, Götti, Grosseltern, Nachbarinnen angefragt. Mit einer beachtlichen Liste an Sponsoren ging Alex an den Start. Los ging es. Die kleinen F- Junioren, 7 Jahre alt, gaben alles. Mit vollem Eifer wurden die Runden in Angriff genommen. Die Köpfe wurden rot und röter, die Haare flogen im Wind. Welch grosser ungebremster Einsatz. Wir Eltern am Rand freuten uns mit. Freuten uns, dass unsere kleinen Jungs, kaum fähig die Fussballschuhe zu binden, Spielvi-Fussballer waren. Wir freuten uns über ihre Freude.
Das war eine Zeitreise zurück ins Jahr 2008.
So geschätzte 15 Jahre später, sah das so aus. «Alex, hast du Sponsoren für morgen?», frage ich gestern Samstag. «Wieso willst du Sponsorin werden?» «Ja würde ich schon.» – Heute Sonntagmorgen frage ich: «Wieviel Runden denkst du, rennst du?» « Maaama, wir rennen alle zusammen, also bitte einen Pauschalbetrag nennen. Ja, und das ist keine grosse Sache, da kommen die Eltern nicht zuschauen.» «Ja, stört es dich, wenn ich komme?» «Nein, nein du kannst schon kommen. Für uns geht s anschliessend weiter nach Bülach ans Spiel.»
So war ich dann heute Morgen da. Auf dem Bühl ist es noch still und kühl, wenig Leute da. Kaum Zuschauerinnen, wohl keine andern Eltern. Ich würde sie auch kaum erkennen, sicher nicht wie damals vor 15 Jahren, als wir uns fast alle kannten. Ist auch richtig so, passt. Sie regeln ihr Leben jetzt hauptsächlich selbst, die über 20- jährigen Jungs.
Nach ein paar Plaudereien fuhr ich mit dem Velo heim. Von einem Hügel zum andern. Vom Bühl (Breite) zum Munot (Emmersberg). In der noch leeren Stadt begegnen mir an drei Orten drei Spielvi-Kinder, erkennbar an ihren Dresses.
Gegen Mittag fuhr ich zurück, schaute den Jungs zu, bei denen Alex Trainer ist. Auch entschied ich mich, die F- und G Junioren- Sponsorenläufe anfangs Nachmittag anzuschauen. Die Sonne schien schon recht heiss. Der Bühlplatz war voller Leute. Die Eltern schauten ihren kleinen Jungs zu. Nahmen sie nach dem Lauf in die Arme, lobten sie, gaben ihnen zu trinken, schauten parallel zu den kleineren und grösseren Geschwistern, die auch da waren. Ist schon genial, so ein Kind beim Grosswerden begleiten zu dürfen. Sich von seinen Interessen inspirieren zu lassen, ganze Welten geschenkt zu bekommen.
Familie in der Familie in der Familie.
Unsere und viele anderer Familien in der Spielvi-Familie. Die grosse Spielvi-Familie wiederum „befreundet“ mit anderen Familien. Ich fuhr heim. Weil ich Stimmen hörte, machte einen kurzen Umweg über den Munotplatz. Auf dem Munotplatz fand die Schülermeisterschaft und der UBS- Cup statt. Auch da viele Menschen am Zusammenspielen, sich messen, schmausen, plaudern. Ja und auch da viele Helferinnen und Helfer, die den Anlass auf die Beine stellten. Hier der TV- Thayngen.
Familie: ein Ort, zwei Farben, zusammen lernen, sich umeinander kümmern, aufwachsen, alt werden, sich selbst als wertvoll und wichtig erleben, miteinander spielen, zusammen lachen, feiern, arbeiten.
„Es gibt keinen Lebenden, der seine letzte Stunde erreicht, ohne Väter und Mütter an jeder Wegkreuzung gehabt zu haben, Maria, und du solltest das von allen am besten wissen“ (Michaela Murgia)
Stellvertretend für alle Mütter und Väter –
die engagiert arbeitenden Frauen Barbara und Sara.
Stellvertretend für die vielen Kinder –
die G- Junioren am Rundenrennen auf dem schönen Bühl.
Lieber Peter, das war der heutige Family Day. Gerne erinnere ich mich auch, wie du an einem früheren Family Day zu den Anwesenden gesprochen hast, von Familie eben. Ein Freund, der mich begleitete, sagte, ich habe schon eine Familie, ich brauche nicht noch eine.
Stimmt nicht, sage ich heute, ein paar Jahre später. Von guten Familienqualitäten kann man nicht genug haben. Ich beschreibe die Spielvi- Welt aus dem Erleben unserer Familie. Andere Familien erleben das Aufwachsen ihrer Kinder in der Spielvi-Familie anders. Manche bleiben kurz in der Familienstube, andere länger.
Der Ball, die Welt …. mögen unsere Kinder sie weiterdrehen. Immer weiter. Möge die Spielvi eine integrative, engagierte, offene Familie sein und bleiben. Integriert sein, möchten wir alle, immer wieder, dort wo wir grad sind.
Bis dann Peter
Alice